Rammsondierung

Zur Baugrunderkundung können Sondierungen ausgeführt werden, um Bohrungen oder andere Erkundungsmaßnahmen zu ergänzen. Dabei wird an ausgewählten Stellen, oft abhängig von der Tiefe, die Reaktion des anstehenden Baugrunds auf eine definierte, meist mechanische Beanspruchung gemessen. Hierdurch lässt sich z.B. der Verlauf einer Schichtgrenze zwischen Bohrpunkten verfolgen oder die Festigkeit des tragfähigen Bodens abschätzen. 

Zu den häufigsten Sondierungen gehören: Rammsondierungen und Drucksondierungen. Sondierungen können entweder von der Geländeoberfläche aus oder aus Bohrlöchern durchgeführt werden. Als indirekte Verfahren sind sie nur durch Interpretationen auswertbar, die in empirischen und statistisch abgesicherten Beziehungen zu den Baugrundeigenschaften stehen. 

Die Rammsondierung wird mit einer Sonde ausgeführt, die aus einem Sondiergestänge und einer Sondierspitze besteht. Mit einem Rammbären, der eine definierte Masse hat, wird diese Sonde in den Boden eingeschlagen. Die Höhe des Falls bleibt dabei gleich, während die Schlagzahl für eine bestimmte Eindringtiefe aufgezeichnet wird (z.B. N10 für 10 cm). 

Es gibt drei Arten von Rammsonden: DPL (Dynamic Probing Light), DPM (Dynamic Probing Medium) und DPH (Dynamic Probing Heavy).

  • Die DPL wird manuell eingesetzt und ist bis zu einer Tiefe von etwa 10 m verwendbar. Sie wird häufig bei Bodenaustausch oder Verfüllung als Kontrollinstrument verwendet.
  • Die DPM wurde für schwere Sondierungen in schlecht zugänglichen Gebieten entwickelt und kann von zwei Personen transportiert werden.
  • Die DPH wird für tiefere oder fester beschichtete Bodenschichten eingesetzt und wird mit einem Raupenfahrzeug bewegt.

Die Interpretation des Rammsondierwiderstands in wassergesättigten bindigen Böden ist aufgrund des Einflusses von Porenwasserüberdruck und Gestängereibung nur eingeschränkt möglich. Grundwasser reduziert den Sondierwiderstand. Eine Auswertung der Rammsondierung kann in dem Programm GGU-STRATIG erfolgen. Liegt die Rammsondierung im Bereich des Grundwassers, kann die farbliche Auswertung der Schlagzahlen entsprechend der Tiefe über oder unterhalb des Grundwassers erfolgen. 

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